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Altfunde von Steinbielen aus der Jungsteinzeit
(Neolithikum, 5.500 - 4.300 vor Chr.) und von Keramik der Badener Kultur (3.500 - 2.800
vor Chr.) sind Belege für die frühe Besiedlung des Gemendegebiets. 1938 wurde beim
Flugplatzbau ein aus über 20 Tongefäßen bestehendes Trinkgeschirrdepot der
frühestbronzezeitlichen Leithaprodersdorf-Gruppe (2.300 - 2.000 vor Chr.) aufgeschlossen.
Tongefäßfunde aus der Frühbronzezeit (Wieselburger Kultur 2.000 - 1.800 v. Chr.) und
älteren Urnenfelderzeit (1.200 - 1.050 vor Chr) dürften aus zerstörten Gräbern
stammen. In einer Schottergrube an der Wulka kamen Siedlungsfunde der
ältereisenzeitlichen Hallstattkultur (750-450 vor Chr.) zutage.
Ein keltisches Dorf der Spätlatènezeit (150 v. Chr. - Chr. Geburt) befand sich in der
Ried "Brestu". Siedlungs- und Grabfunde aus der Römerzeit (Chr. Geb. - 400 n.
Chr.) wurden an verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet gemacht.
Es ist fraglich, ob das in einer Urkunde von 1153 erwähnte Gut "Druc" mit
"Dorog", dem alten Namen von Trausdorf, identifiziert werden kann.
Als gesichert gilt die erstmalige urkundliche Nennung des Ortes als "Durug" des
Jahres 1307.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war Trausdorf im Besitz der Familie Gutkeled.
In einer Teilungsurkunde des Jahres 1327 scheinen die Namensformen "Dorogh" bzw.
"Durug" auf.
Ab ungefähr 1340 waren Teile von Trausdorf durch den Verkauf in den Besitz der
Mattersdorfer Grafen gelangt. Nachdem vorher die Burg und der Ort Trausdorf wegen des
Fehlens männlicher Erben an die Krone zurückgefallen waren, schenkte König Sigismund im
Jahr 1430 die Besitzungen Ladislaus Kaniszai. In dieser Urkunde schient die Gleichsetzung
von "Dorog" mit "Drawsdorff" auf. Zur selben Zeit aber hatte Graf Paul
von Forchtenstein die Trausdorfer Burg besetzt und verweigerte die Übergabe an den neuen
Besitzer. Die in den folgenden Jahren geführten Prozesse um die Burg Trausdorf und die
zugehörigen Ortschaften wendeten sich aber zugunsten der Forchtensteiner, sodaß König
Sigismund 1435 entschied, dass die strittigen Besitztümer den Forchtensteinern
zurückzustellen seien.
In den Grenzkämpfen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts schenkte König Matthias die
Hälfte der Burg samt zugehörigen Ortschaften und Besitzungen Ulrich Grafenecker von
Landsee. In dieser Urkunde wird die Burg Trausdorf als "Castrum desertum" (öde
Burg) bezeichnet. Die Türkenkriege von 1529 und 1532 brachten Tod und Zerstörung über
die Ortschaft. Die verwüsteten Anliegen mußten hier, wie in vielen anderen Orten auch,
mit Kroaten nachbesiedelt werden. Nach den Urbaren von 1569 und 1580 ist Trausdorf ein
mehrheitlich kroatisch besiedelter Ort, der unter zwei Herrschaften - Eisenstadt und
Forchtenstein - aufgeteilt war. Die neuen Ansiedler gerieten bald mit den Nachbargemeinden
Eisenstadt und Kleinhöflein in einen langjährigen Streit. Es ging um die Erweiterung des
Hotters und um Gebietsteile, die Eisenstadt zugeschlagen worden waren. Dieser Streit
artete in bewaffnete Auseinandersetzungena aus. Selbst kaiserliche Kommissionen konnten
hier nichts mehr ausrichten, da die von diesen festgesetzte Grenzregulierung dadurch
illusorisch gemacht wurde, dass die Trausdorfer Kroaten die Grenzsteine einfach wieder
versetzten.
Wie die anderen Gemeinden des Wulkatales wurde auch Trausdorf in der Bocskay-Rebellion
(1605), im Bethlen-Krieg (1619/20), im Türkenjahr 1687 und während des Kuruzzenrummels
(1704) in Mitleidenschaft gezogen. Während die ungarischen Aufstände eher von
Plünderungen und Brandschatzungen gekennzeichnet waren, forderte das Jahr 1683 zudem auch
zahlreiche Menschenleben.
Im Ersten Weltkrieg hatte der Ort sehr viele Opfer zu beklagen; deren Zahl wurde im
Zweiten Weltkrieg noch verdoppelt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Dorf
Panzersperren errichtet und die Sprengung der Wulkabrücke vorbereitet. Der militärische
Flugplatz unweit der Gemeinde war von starken Einheiten der Lufwaffe belegt. Der Einmarsch
der Russen forderte Menschenleben, einige Gebäude erlitten Trefferschäden. Plünderungen
durch die Besatzer, aber auch durch Ostarbeiter folgten. Während der Besatzungszeit wurde
der Flugplatz von den Russen als Stützpunkt genützt, daher waren dort starke Einheiten
einquartiert. 1948 war die Wiederherstellung der zerstörten Häuser des Ortes beendet und
die Modernisierung der kommunalen Infrastruktur konnte nun beginnen. Das Voksschulgebäude
mußte vollkommen saniert werden, da jahrzehntelang keine Neuerungen vorgenommen worden
waren. Der Ausbau der Seen war für die Gemeinde wirtschaftlich eine Bereicherung: heute
bestehen ca. 400 Wohneinheiten beim Esterházy-See und ca. 180 beim Perger-See. Der Ort
wurde zwischen 1963 und 1970 durch 200 Bauplätze erweitert. 1962 konnte die Gemeinde jene
Teile des Flugplatzes zurückkaufen, die Deutsches Eigentum gewesen waren.
Mit dem Güterwegebau erfolgte eine örtliche Verkehrserschließung, auch die Planung der
Ortskanalisation gelangte zur Baureife. Durch die Errichtung des Kindergartens und der
Gemeindebücherei sowie die neuerliche Renovierung der Volksschule wurden weitere
Voraussetzungen für eine zeitgemäße Infrastruktur geschaffen.
Auch das Ortsbild erhielt ein neues Aussehen, es erfolgten die Neugestaltung der
Durchzugsstraße und die Errichtung von Grünanlagen und Kinderspielplätzen. Im
Freizeitbereich wurde eine Tennissportanlage mit Parkplätzen angelegt. |